Verhalten im Schutzwald

Viele Herausforderungen schwächen den Schutzwald. Um dem zu begegnen ist unter anderem eine gezielte Informationskampagne zum Verhalten im Schutzwald und Berücksichtigung von bestimmten Risiken für die Waldbesucherinnen und -besucher nötig. Durch eine Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung der Erholungssuchenden und Freizeitnutzenden ist ein Miteinander im Ökosystem Schutzwald gewährleistet.

Die Freizeitaktivitäten haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert.

Sahen die Wälder in den 1950er-Jahren Wanderer in Karohemden, so düsen heute Mountainbiker auf die Berge, fliegen Paragleiter über die Wipfel und suchen Geocacher nach Schätzen. Im Winter stapfen Schnee­schuhwanderer und Tourengeher ins verschneite Grün und Variantenskifahrer ziehen ihre Spuren durch den Wald.

Diese Freizeitnutzungen beanspruchen weite Teile des Lebens­raums der Wildtiere und den Arbeitsplatz der Waldbewirtschaf­tung sowohl tagsüber als auch in der Nacht. Das erzeugt Stress bei Tier und Mensch. Hirsch, Reh, Auerhahn und Co finden kaum noch Rückzugsgebiete und brauchen beim Flüch­ten viel Energie. Sie fressen daher vermehrt junge Bäume und nagen an Rinden. Zudem werden Waldarbeit und Holztransport erschwert.

Der Wunsch nach Freiheit abseits der touristischen Pfade bringt eine Beunruhigung bis hinauf in die höchsten Schutzwälder.

Um das Ökosystem Wald bestmöglich und nachhaltig zu schützen hat das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft eine Übersicht von wesentlichen Verhaltensregeln für Waldbesucherinnen und Waldbesucher aufgelistet.

Der Respekt gegenüber der Waldarbeit und dem Ruhebedürfnis von Wildtieren, vor allem im Winter, sowie Bewusstsein für Risiken wie Waldbrand und Elementarprozesse stehen im Vordergrund für ein gutes Miteinander im Schutzwald.

In besonders sensiblen Bereichen kann durch das Instrument der Bannlegung auch ein Betretungsverbot erwirkt/verhängt werden.