Die Waldschäden nach Stürmen in Unterkärnten sind zu 70 Prozent aufgearbeitet. Nun müssen über 500 Hektar Kahlflächen wieder bewaldet werden. Der Landesforstdienst startete eine Schneesaat. Auf ausgewählten Flächen werden Baumsamen aufgebracht. Es entsteht ein Vorwald, der den Boden bereitet für Edelhölzer.
Projektziele
Mit dem Projekt will man die Waldbauern unterstützen, denn eine Aufforstung kostet viel Geld. Auf den Flächen, die besät werden sollen, herrschen derzeit ideale Bedingungen zur Keimung. Die Flächen sind schneebedeckt und damit ausreichend feucht, darunter befindet sich roher, aufgearbeiteter Waldboden, der noch frei von Gräsern und Stauden ist.
Eichen, Tannen und Buchen folgen später
Bezirksförster und Projektleiter Stefan Liegl berichtet anlässlich eines Interviews, man streue jetzt Samen aus auf den Schadholzflächen von 17 Waldbesitzern. Die schnellwachsenden Birken und Schwarzerlen wurden dafür ausgesucht. Rund alle fünf Meter werden kleine Saatgutmenge ausgebracht. Man hoffe, dass dann später die Pionierbäume schnell Fuß fassen. In weiterer Folge können dann auch klimafitte Zukunftsarten wie Stieleichen, Tannen und Buchen leichter Wurzeln schlagen.
Der durch die Samen entstehende Vorwald biete auf den großen Flächen Schutz vor zu starker Sonne und auch Frost, sodass es nicht zu großen Ausfällen komme. Auch das Laub jedes Jahr sollte eine Bodenverbesserung bewirken. Die Durchwurzelung der Pioniergehölze im Boden sollte dazu beitragen, dass der Boden besser durchlüftet werde.
Flächen von 17 Bauern zusammengefasst
52 Hektar werden insgesamt besät, 17 Kilogramm Baumsamen dafür verwendet. Die Aussaat erfolgt händisch nach einem genauen Schema. Die Aussaat erfolgt in einer Linie bei den Wurzelstöcken, damit der Samen dort gut keimen kann.
Es ist eine günstige und schonende Aufforstung. Die Arbeit und Kosten für das Saatgut werden vom Forstreferat des Landes übernommen. Eine finanzielle Unterstützung, die die Waldbauern hier dringend brauchen können. Anlässlich einer Begehung berichtete eine Waldeigentümerin, dass die Kosten eine große Rolle spielen. 6,2 Hektar müssten wieder aufgeforstet werden. Das sei eine große Summe, das spiele das verkaufte Holz nicht wieder herein.
Ein kleiner Beitrag, der Großes bewirken kann und auch auf anderen Schadflächen wie zum Beispiel im Mölltal zum Einsatz kommen soll.
Artikelquelle: red, kaernten.ORF.at; vom 2. Februar 2024, 18:40 Uhr