Woche des Schutzwaldes 2025: Österreichs Schutzwald - Fakten und Zahlen auf einen Blick

Österreichs Schutzwald – Fakten

 

  • Österreich gehört mit einem Gebirgsanteil von zwei Drittel der Staatsfläche zu den gebirgigsten Ländern Europas. In der alpin geprägten Landschaft sind Schutzwälder von besonderer Bedeutung für die Sicherung des menschlichen Lebens- und Siedlungsraumes.
  • In Österreich beschreibt und definiert das Forstgesetz die Schutzfunktionen des Waldes. Dabei unterscheidet es unter dem Überbegriff „Schutzwald“ zwischen Standortschutzwald, Objektschutzwald und Bannwald.
  • Standortschutzwälder sind Wälder, deren Standort durch die abtragenden Kräfte von Wind, Wasser oder Schwerkraft gefährdet ist. Sie erfordern eine besondere Behandlung zum Schutz des Bodens und des Bewuchses sowie zur Sicherung der Wiederbewaldung.
  • Objektschutzwälder sind Wälder, die Menschen, Siedlungen, Infrastrukturanlagen oder kultivierten Boden vor Elementargefahren und schädigenden Umwelteinflüssen schützen. Sie halten unter anderem Lawinen und Steine auf, vermeiden Rutschungen und speichern abfließendes Niederschlagswasser. Sie erfordern eine besondere Behandlung zum Sicherstellen ihrer Schutzwirkung.
  • Bannwälder sind mit Bescheid definierte Objektschutzwälder zur direkten Abwehr bestimmter Gefahren. Die Bannlegung bedeutet, dass erforderliche Maßnahmen und Unterlassungen von der Forstbehörde vorgeschrieben werden. Falls dadurch finanzielle Nachteile entstehen, haben Waldeigentümer Anspruch auf Entschädigung.

Österreichs Schutzwald – Zahlen und Daten

 

  • Jede 4. in Österreich lebende Person profitiert direkt von der Schutzwirkung des Waldes.
  • 42 % der Gesamtwaldfläche in Österreich besitzen eine potenzielle erhöhte oder hohe Schutzfunktion gemäß der Hinweiskarte „Schutzwald“ (Quelle: www.schutzwald.at/karten); davon sind rund 18 % als „Wald mit direkter Objektschutzfunktion“ (ca. 700.000 ha) klassifiziert.
  • Rund 7 % (ca. 260.000 ha) der Waldfläche weisen eine Wohlfahrtsfunktion auf (= Einfluss des Waldes auf die Umwelt, Quelle: Waldentwicklungsplan).
  • In Österreich gibt es aktuell 535 Bannwaldflächen (gemäß § 27 ForstG 1975; genehmigter Bescheid liegt vor) mit rund 13.000 ha Fläche (Quelle: Landesforstdirektionen).
  • Über 50 % der Schutzwaldbestände sind stabil, wobei lokal starke Überalterung der Schutzwaldbestände zu labil-kritischen bis kritisch-instabilen Beständen führt (Quelle: Österreichische Waldinventur - ÖWI).
  • Über 30 % der Schutzwaldbestände befinden sich in der Terminal- bzw. Zerfallsphase (Quelle: ÖWI).
  • 2024 gab es 133 aktive Flächenwirtschaftliche Projekte des Bundes (Wildbach- und Lawinenverbauung – WLV) und 83 des Landes mit Fokus im Objektschutzwald (forstlich-biologische und technische Maßnahmen).
  • Gesamtinvestitionsvolumen der WLV in Flächenwirtschaftliche Projekte: ca. 15 Mio. Euro pro Jahr.
Veröffentlicht am 06.10.2025