Am 3. Juli 2025 fand in Graz eine Fachenquete zu „50 Jahre Gefahrenzonenplanung in Österreich im Einflussbereich des Forstgesetzes“ statt.
Mehr als 100 Personen aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis waren der Einladung des Forstwirtschaftsministeriums (BMLUK) gefolgt, um den Status quo wie auch Perspektiven zur Gefahrenzonenplanung der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) zu hören und zu diskutieren.
Schwerpunkt der WLV
Seit mittlerweile 50 Jahren legt die WLV einen ihrer inhaltlichen und fachlichen Schwerpunkte in der Naturgefahrenprävention in die Feststellung der Gefährdung durch wildbach- und/oder lawinenbezogene Naturprozesse. Dieses Instrument hat sich aus fachlicher Sicht bewährt, wenngleich dessen Akzeptanz der Auswirkungen nicht immer positiv verstanden und akzeptiert wird. Betont werden muss, dass die Sicherheit eines der höchsten Güter und Beweggründe darstellt, die nicht nur die Gesellschaft an sich, sondern auch die staatliche Verwaltung bewegt und bewegen muss. Die Gewährleistung von Sicherheit gegenüber alpinen Naturgefahren – wie zum Beispiel Lawinen, Muren, Steinschlag oder Rutschungen – bedingt höchste fachliche Einschätzungsfähigkeit, Toleranz gegenüber Zweifeln, aber letztendlich auch den Mut der Entscheidung.
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Fachenquete und Podiumsdiskussion
Die Fachenquete in Graz brachte am Vormittag unterschiedlichste Sichtweisen und Perspektiven zur Gefahrenzonenplanung aus Sicht des BMLUK, WIFO, TU Wien und der Geosphere Austria zusammen, abgerundet durch eine hochkarätige Podiumsdiskussion.
Internationale Aspekte
Am Nachmittag stand dann der internationale Aspekt im Vordergrund: Im Rahmen eines der EU-Alpenraumstrategie (EUSALP) gewidmeten Schwerpunktes, präsentierten Mitglieder der Aktionsgruppe 8 „Risiko Governance“ ihre Vorstellungen zum Generalthema „Internationale Perspektiven zur Weiterentwicklung der Gefahrenzonenplanung im Alpenraum“.
Beiträge aus Frankreich, Schweiz, Bayern, Slowenien und Südtirol bildeten einen interessanten Einblick über die Entwicklung der Gefahrenzonenplanung in diesen Ländern und was deren aktuelle Relevanz im Umgang mit Naturgefahren beinhaltet. Auch hier konnten in einer hochkarätigen Podiumsdiskussion Fragestellungen aus dem Plenum beantwortet und weiter vertieft werden.