Um auf die Wichtigkeit des Waldes beim Schutz vor Naturgefahren aufmerksam zu machen, wurde im Rahmen eines Schutzprojektes der Wildbach- und Lawinenverbauung ein Schutzwald-Lehrpfad errichtet. Gemeinsam mit der 3. und 4. Klasse der Volksschule Steinbach am Attersee und Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde, des Landesforstdienstes, der Österreichischen Bundesforste, des Bundesforschungszentrum für Wald und des Naturpark Attersee-Traunsee wurde der Lehrpfad am 5. Oktober feierlich eröffnet und der Schutzwald erkundet.
Bewusstsein für die Schutzfunktion des Waldes
Der ca. 3 km lange Schutzwald-Lehrpfad führt entlang des Nikoloweges in der Gemeinde Steinbach am Attersee direkt durch den Schutzwald, wo die Thematik den Waldbesucherinnen und Waldbesuchern einfach und vor allem unmittelbar erklärt werden kann. Insgesamt 20 Lehrtafeln sollen auf die Wichtigkeit eines intakten Waldes beim Schutz vor Naturgefahren aufmerksam machen. An einigen Standorten gibt es ein "Fenster zum Wald", das eine aktive Beobachtung der Themeninhalte des Standortes ermöglicht. Texte und ergänzende Bilder führen durch verschiedene Themen, angefangen vom richtigen Verhalten beim Waldbesuch, über Naturgefahrenprozesse, die Wirkungen des Schutzwaldes bis hin zum den Themen Wild und Gefährdungen für den Wald. Weiters werden die Berufe Förster:in und Wildbach- und Lawinenverbauer:in vorgestellt und das Schutzprojekt der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) präsentiert. Um vor allem Kinder für den Lehrpfad zu begeistern, erklärt der Naturgefahrenexperte "Biber Berti" gemeinsam mit dem Maskottchen der Atterseeregion - der "Eule Gustl" - die Inhalte spielerisch und mit einfachen Worten.
Flächenwirtschaftliches Projekt „Schoberstein“
Der Schutzwald-Lehrpfad ist Teil des Flächenwirtschaftlichen Projekts „Schoberstein“ der Wildbach- und Lawinenverbauung. Die Hauptaufgabe des Projektes ist es, den Siedlungsraum sowie die vorhandenen Infrastrukturen vor Naturgefahren zu schützen. Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Schutz vor Steinschlägen, denn der Felssturz 2021 hat große Teile des Schutzwaldes zerstört. Durch die Kombination von technischen Maßnahmen, wie Steinschlagschutznetzen und -dämmen, sowie forstlich-biologischen Maßnahmen, soll der Schutz vor Naturgefahren verbessert werden. Zur Förderung der waldbaulichen Maßnahmen, insbesondere der durchgeführten Aufforstungen und Ergänzungen, wurde eine Wildruhezone zur Wildlenkung eingerichtet. Ein Teil des bestehenden Wanderweges, der durch die Wildruhezone führte, wird nun über die Forststraße umgeleitet. Zwei Übersichtstafeln, eine am Beginn und eine am Ende des Lehrpfades, sowie eine Tafel zum Thema "Wild im Wald" machen auf die Ruhezone aufmerksam und sollen das Bewusstsein für das eigene Verhalten beim Waldbesuch stärken.