Tauche ein in den Schutz vor Naturgefahren - Flächenwirtschaftliches Projekt Linzer-Wagauberg

Die Gemeinde Fusch an der Großglocknerstraße liegt inmitten der Gebirgswelt der Hohen Tauern und ist vermehrt durch Naturgefahrenereignisse bedroht. Schutz vor Naturgefahren sowie eine aktive Schutzwaldbewirtschaftung spielen eine bedeutende Rolle in der nachhaltigen Sicherung des Lebens-und Wirtschaftsraumes.

Ausgangslage 

Ausgehend von großflächigen Windwurfereignissen verursacht durch das Sturmtief Uschi im Jahr 2002 verschlechterte sich der unmittelbar über dem Ortskern liegende Waldbestand. Der sogenannte Linzer-Wagauberg dient der direkten Abwehr von Naturgefahren und sorgt durch seine positive Schutzwirkung für die Abwehr und Minderung von Steinschlag, Schutz vor Rutschungen und Erosion und sorgt bei Niederschlagsereignissen für eine Verlangsamung und Dämpfung des Abflusses. Der Windwurf sowie darauffolgende Kalamitäten wie Borkenkäferbefall, das Absterben der Eschen verursacht durch den Pilz des Falschen Weißen Stängelbecherchens (Hymenoscyphus fraxineus) schwächte den Schutzwald in den darauffolgenden Jahren. Starker Wildverbiss hemmte zusätzlich eine erfolgreiche Verjüngung. Starkniederschläge im Jahr 2019 sorgten zusätzlich für eine fortschreitende Grabeneintiefung, Hangmuren und Rutschungen führten zu einer Überlastung der bestehenden Verbauung und richteten Schäden im unmittelbar darunterliegenden Siedlungsgebiet an.

Maßnahmenplanung durch die Wildbach- und Lawinenverbauung

Die Gebietsbauleitung Pinzgau der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) arbeitete daher auf Antrag der lokalen Wassergenossenschaft das Flächenwirtschaftliches Projekt (FWP) Linzer-Wagauberg in Fusch an der Großglocknerstraße in der Höhe von 3,0 Mio. aus, das sich derzeit in Umsetzung befindet. Das Projekt beinhaltet forstliche, forsttechnische, jagdliche und technische Maßnahmen. Der Fokus liegt auf einer Stabilisierung der Schutzwaldeinhänge der vorhandenen Erosionsgräben mittels Aufforstungen und Holzkrainerwände in Längs- sowie in Querbauweise. Sämtliche Holzbauwerke werden mit heimischen, kerngeschälten Lärchenholz aus dem Lungau errichtet.

Forstlich-biologische Maßnahmensetzung

Die geplanten forstlichen Maßnahmen auf einer Fläche von 135 ha dienen dem Erhalt und der Verbesserung des Schutzwaldes. Dadurch wird der Wasserhaushalt positiv beeinflusst sowie der Boden stabilisiert, um weitere Erosionen dauerhaft zu verhindern. Neben Aufforstungen sind unter anderem Pflegeeingriffe und Durchforstungen geplant. Durch eine standortgerechte Baumartenwahl und -mischung wird nicht nur die Schutzwirksamkeit des Waldes gegen Naturgefahren nachhaltig erhöht, sondern auch ein Beitrag für einen klimafitten und resilienten Schutzwald geleistet.

Imposantes Drohnenvideo

Das vorliegende Drohnenvideo wurde im Frühjahr und Sommer 2022 aufgenommen und zeigt die Umsetzung der Schutzmaßnahmen. Außerdem sind die bereits tief eingeschnittenen Gräben, die durch das Schutzprojekt nun gesichert werden, ersichtlich.

Veröffentlicht am 14.09.2022

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